innovativ sein, den markt steuern, trends setzen: diese leitsätze gehören seit jeher zum standardinhalt von unternehmensphilosophien, die den mitarbeitenden immer wieder gerne gepredigt werden. der erste am markt zu sein gilt gemeinhin als inbegriff von erfolg. doch ist das wirklich so? neusten studien zufolge darf gezweifelt werden.
innovationen auf dem markt zu etablieren ist zum einen enorm teuer und birgt grosse risiken. zum andern vergisst der konsument nachdem ein erfolgreiches produkt von der konkurrenz kopiert wurde schnell einmal, wer nun wirklich der erste auf dem markt war. oder wissen sie noch, ob nun migros oder coop zuerst die gratiskreditkarte lancierte oder ob coca-cola wirklich vor pepsi war? wenn heute ein produkt auf den markt kommt und erfolg hat, dauert es oft nur monate, bis die ersten kopien dem original den rang ablaufen. im detailhandel aber auch in der modebranche und der unterhaltungselektronik gibt es unternehmen, die sich geradezu darauf spezialisiert haben, produkte nachzuahmen. in der pharmabranche geht dieser trend gar so weit, dass firmen wie novartis ihre eigenen produkte kopieren, um zu verhindern, dass andere dies tun.
fakt ist, dass innovationen allein den unternehmenserfolg nicht sichern können. es sind andere faktoren wie marktanpassung, preisstrategien und flexibilität, die viel mehr dazu beitragen, über lange zeit konkurrenzfähig zu bleiben. in zeiten reiner umsatz- und gewinnorientierung können sich die meisten das risiko nicht mehr leisten, mit einem neuen produkt zu scheitern und gehen deshalb den sicheren weg des geschickten imitierens. innovation wird zum luxus, der zu teuer ist, als dass er sich in zahlen rechnen liesse.
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