obwohl sich der begriff «trendforschung» nach einer modernen wissenschaftsdisziplin anhört, versteckt sich dahinter ein menschlicher grundtrieb, der nicht nur die wirtschaft, sondern die gesamte menschheit seit jeher zu verschiedenartigsten forschungen anregt und von der esoterik bis zur neurologie reicht.
beschränkt man den blick auf die mehr oder weniger wissenschaftlichen formen der modernen trendforschung, stellt man fest, dass sich in den letzten jahren nicht mehr nur ausgediente marketing- und werbefachleute dem thema angenommen haben, sondern immer mehr junge psychologen, neurologen und kommunikationsfachleute den tenor bestimmen. dass dabei seltsam klingende begriffe wie «reptilienschalter» und «kulturell geprägte handlungscodes» auftauchen, verwundert deshalb nicht sonderlich.
es ist nicht neu, dass marketing- und werbespezialisten auch psychologen in den sold stellen. aber die zeiten der versteckten hypnotischen botschaften in tv-spots sind definitiv vorbei. heute bedient man sich neuesten erkenntnissen der hirnforschung und der psychoanalyse, um emotionale «codes» zu definieren, die unser handeln bestimmen oder kulturelle unterschiede aufweisen sollen. so versucht man etwa herauszufinden, warum japaner nicht auf kaffeewerbung ansprechen und amerikaner zwar vom sex besessen sind aber alles, was damit zu tun hat, nur schwer akzeptieren können.
trendforschung, die auf solchen codebüchern basiert, bedient sich also vergangener misserfolge von werbekampagnen, um diese in zukunft zu vermeiden. oder anders gesagt: sie versucht, die vergangenheit vorauszusagen.
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