der gegenwärtige erfolg von spielkonsolen ist beeindruckend: mit rund 40 milliarden usd umsatz im letzten jahr boomt der globale markt für videogames. damit übertrifft er bereits das ergebnis der gesamten hollywood-filmindustrie und wird wohl bald auch die internationale musikszene hinter sich lassen.
viel überraschender als die enormen wachstumszahlen der noch jungen branche, die scheinbar jede ideologische krise und auseinandersetzung nach wiederholten jugendlichen gewaltexzessen unbeschadet übersteht, ist die tatsache, dass auch immer mehr erwachsene dem «zocken» verfallen. immer häufiger verdrängt die spielkonsole das tv-gerät aus dem unterhaltungsprogramm und werden fernbedienungen durch game-pads ausgetauscht. heute verbringen männer zwischen 18 und 34 jahren ihre freizeit lieber mit gamen als mit glotzen: laut einer studie der yankee group liegt die zeit, die diese gruppe mit videospielen verbringt, mit 12,5 stunden pro woche deutlich über der fernsehzeit (knapp zehn stunden pro woche). in den usa, der weltweit führenden tv-nation, ist die durchschnittliche fernsehschauzeit im jahr 2004 entsprechend von 18 stunden auf 16 stunden wöchentlich geschrumpft. die zahl der videogamer stieg im selben zeitraum um zehn prozent. das erklärt auch die verdrossenheit der tv-sender, die sich immer häufiger und lauter über schwindende marktanteile beklagen.
die zukunft der fernsehmacher sieht nicht rosiger aus. experten rechnen weiterhin mit grossen wachstumsraten der computerspielbranche – zum nachteil der fernseh-, radio-, kino- und musikindustrie. im gegensatz zu den ersten atari-spielautomaten bieten die heutigen hightech-konsolen dafür die besten voraussetzungen: das angebot reicht vom tennismatch über das regieren einer stadt bis hin zu futuristischen weltrettungsfantasien und vom ballerspiel bis zu endlosen virtuellen abenteuerwelten, die man mit seinem eigenen avatar durchstreift. die grenzenlosen technischen und inhaltlichen möglichkeiten ebnen den weg für den weiteren erfolgsmarsch des mediums, das seit seiner geburtsstunde 1972 – der begründung des atari-imperiums durch den spielautomaten pong – mit seinen ersten nutzern erwachsen geworden ist.
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